Uromas Zwetschgenknödel

Manche Rezepte werden über Generationen hinweg, weitervererbt. Natürlich geht es bei alten Familienrezepten auch um eine gehörige Portion Nostalgie. Deshalb ist es sehr schade, wenn solche Rezepte verloren gehen, oder wenn es nicht mehr dazu kommt, dass das Rezept weitergegeben werden kann. Das Letztere ist meinem Mann passiert. Und jedes Jahr in der Zwetschgensaison wurde er ein kleines bisschen nostalgisch. Doch ich kannte Zwetschgenknödel lange Zeit gar nicht und später dann nur, mit Quarkteig. Die Vorfahren meines Mannes stammen aber aus Böhmen und da macht man Zwetschgenknödel aus einem Kartoffelteig. Klar, im Netz wird man trotzdem schnell fündig, aber Du kannst Dir ja vorstellen, wie schwer es sein kann, das richtige Rezept zu finden. Dieses eine Rezept, dass dann genauso schmeckt wie das der Uroma. Es waren einige Anläufe nötig, aber schließlich konnte ich meinen Mann überzeugen.

Die Knödel sind sehr sättigend, sodass man diese Mahlzeit gut als eine Hauptmahlzeit durchgehen lassen kann. Ich bin bereits nach zwei Knödeln wirklich sehr satt. Uroma hat die Zwetschgenknödel früher noch mit warmer, brauner Butter übergossen, denn in dieser Zeit hat man wirklich nicht an Kalorien gespart – man wollte die Familie ja satt bekommen. 🙂 Das kenne ich auch noch von meiner eigenen Oma, die über alles, extra Butter gegossen hat – Spiegelei mit Bratkartoffeln und ordentlich Öl darüber…

Uns reicht es, wenn die warmen Knödel in den süßen Semmelbröseln gewendet werden. Saft bringen die warmen Zwetschgen ja von Haus aus genug mit. Das tolle an Zwetschgenknödeln ist, das es keine Rolle spielt, ob die Früchte schon etwas weicher sind und statt Zwetschgen kann man auch Aprikosen, oder Mirabellen nehmen.

Zutaten

  • 400 g mehlige Kartoffeln
  • 170 g Weizenmehl Typ 405
  • 30 g Butter zerlassen
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei
  • 8 – 12 Zwetschgen
  • Würfelzucker

Für die Semmelbrösel

  • 50 g Butter 
  • 70 g Semmelbrösel
  • 2 – 3 Esslöffel Zucker

 

 

Zubereitung

Kartoffeln mit Schale weich kochen – mit einer Gabel in eine Kartoffel pieken und testen, ob die Kartoffel weich ist. Dann Kartoffeln abgießen.

Kartoffeln pellen und noch warm durch die Kartoffelpresse drücken.

Kartoffeln sofort mit Butter, Ei und Salz vermischen und abkühlen lassen.

Dann Mehl hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten.

Währenddessen einen großen Topf Wasser zum Kochen bringen.

Zwetschgen waschen und entsteinen.

In jede Zwetschge einen Würfelzucker packen.

Den Teig zu einer Rolle formen und gleichgroße Stücke für die Knödel abschneiden.

Die Stücke in der Hand flachdrücken und eine Zwetschge in die Mitte legen, dann die Frucht mit dem Teig umhüllen und zwischen den Händen rollen, sodass eine runde Knödelform entsteht. 

Die Knödel in das Wasser geben und die Hitze herunterdrehen.

Knödel im heißen, nicht sprudelnden Wasser, ziehen lassen. Die fertigen Knödel steigen nach oben. Nicht zu viele Knödel gleichzeitig im Wasser garen – lieber auf 2 – 3 mal die Zwetschgenknödel kochen.

Die fertigen Knödel mit der Schaumkelle aus dem Topf nehmen und beispielsweise in eine Auflaufform setzen und mit Alufolie abgedeckt, warm halten.

In einer Pfanne 50 g Butter schmelzen und mit 70 g Semmelbrösel und 2 Esslöffeln Zucker vermischen. Die gebutterten Brösel leicht bräunen und anschließend die Knödel in den Bröseln wenden.

Die Zwetschgenknödel noch warm genießen.

Reste können für 1 – 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ich stelle Zwetschgenknödel zum Aufwärmen für 2 – 3 Minuten in die Mikrowelle. Die Knödel können aber auch auf niedriger Stufe im Backofen erwärmt werden.

 

Ich wünsche Dir viel Spaß mit diesem Rezept. Hat es Dir geschmeckt? Dann freue ich mich über einen Kommentar.

Vielleicht warst Du auch auf der Suche nach einem alten Rezept, oder hast ein altes Rezept bekommen? 

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